Ernährungsindustrie in Sachsen-Anhalt besonders stark

Die Ernährungsindustrie ist in Sachsen-Anhalt mit einem Umsatzanteil von 18,9 Prozent besonders stark (bundesdeutscher Vergleich: 9,8 Prozent). Gemeinsam mit der Chemie ist sie die größte Industriebranche im Bundesland. Zugleich ist die Ernährungsindustrie ein wichtiger Arbeitgeber: 3 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind in Sachsen-Anhalt in der Ernährungsindustrie tätig, im bundesdeutschen Durchschnitt sind es 2,2 Prozent. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie zur Ernährungsindustrie in Sachsen-Anhalt, die die NORD/LB Norddeutsche Landesbank vorgelegt hat. Die Studie analysiert den Status Quo der Ernährungsindustrie in Sachsen-Anhalt sowie die Herausforderungen, vor denen die Branche steht.

  • Neue Studie der NORD/LB: Umsätze je Mitarbeiter wesentlich höher als im Bundesdurchschnitt
  • Ernährungsindustrie eine der beiden größten Industriebranchen im Bundesland

Die Ernährungsindustrie ist in Sachsen-Anhalt mit einem Umsatzanteil von 18,9 Prozent besonders stark (bundesdeutscher Vergleich: 9,8 Prozent). Gemeinsam mit der Chemie ist sie die größte Industriebranche im Bundesland. Zugleich ist die Ernährungsindustrie ein wichtiger Arbeitgeber: 3 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind in Sachsen-Anhalt in der Ernährungsindustrie tätig, im bundesdeutschen Durchschnitt sind es 2,2 Prozent. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie zur Ernährungsindustrie in Sachsen-Anhalt, die die NORD/LB Norddeutsche Landesbank vorgelegt hat. Die Studie analysiert den Status Quo der Ernährungsindustrie in Sachsen-Anhalt sowie die Herausforderungen, vor denen die Branche steht.

Während die Anzahl der Betriebe in diesem Segment in Sachsen-Anhalt in den letzten Jahren um 6,3 Prozent sank, zeigten die bestehenden Betriebe jedoch einen Wachstumstrend. Deutliche Unterschiede sind bei den Umsätzen je Betrieb und Mitarbeiter zu erkennen: Mit einem Gesamtumsatz von rund 41 Mio. Euro lagen die Betriebe in Sachsen-Anhalt um ein gutes Drittel über dem Bundesvergleich (rund 29 Mio. Euro). Der Umsatz je Mitarbeiter in den sachsen-anhaltinischen Betrieben war mit rund 317.000 Euro um 26,3 Prozent höher als der bundesdeutsche Durchschnitt (rund 251.000 Euro). Dies zeigt, dass die Betriebe in Sachsen-Anhalt Größendegressionseffekte nutzen und produktionstechnisch wettbewerbsfähig aufgestellt sind.

Die Struktur der Beschäftigung aufgeschlüsselt nach Branchensegmenten entspricht weitgehend dem bundesdeutschen Durchschnitt, während die besetzten Stellen eine höhere Umsatzproduktivität aufweisen. Die Beschäftigungsstruktur in der Ernährungsindustrie ist somit bundesweit wettbewerbsfähig. Zur Begrenzung der Bremseffekte durch die aufkommende Fachkräfteproblematik sollten die Betriebe gemeinsam mit den Verbänden, Kammern und die Ausbildung weiter stärken bzw. die Innovationskraft sichern.

Bei einem weitgehend konstanten Marktvolumen ist diese Branche weitgehend unabhängig von konjunkturellen Schwankungen. Nur wenige Segmente wie Süßwaren und Gemüse haben seit 2004 eine Steigerung des Pro-Kopf-Volumens erfahren. Die größten Umsätze werden im Segment „Schlachtung und Fleischverarbeitung“ mit einem Anteil von 33,2 Prozent erzielt, die deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt von 23,5 Prozent liegen. „Die Absatzmärkte der Produkte der Ernährungsindustrie im Inland inzwischen quantitativ zumeist gesättigt. Im eigenen Bundesland rangieren viele der regionalen Produkte in Sachen Qualität, Markenbildung und Preisführerschaft bereits ganz oben. Daher wird die Erschließung von Auslandsmärkten zukünftig zunehmend interessanter für die Unternehmen in Sachsen-Anhalt“, erklärte Dr. Hinrich Holm, Vorstand der NORD/LB Norddeutsche Landesbank für Sachsen-Anhalt.

Die Studie sieht die Branche aufgrund ihrer hohen Bedeutung für das Bundesland Sachsen-Anhalt vor mehreren großen Herausforderungen. Dazu gehören u.a. die Kontrolle des deutschen Gesamtmarktes durch die vier großen Konzerne des Lebensmitteleinzelhandels und die daraus resultierende Handelsmacht, die Notwendigkeit von Innovationen, der Verbraucherwunsch nach mehr Regionalität und nach digitalen Vertriebskanälen sowie der anhaltende Konsolidierungsdruck. In der Summe bedeutet das, dass die Ernährungsindustrie zumindest in Teilen ihre Geschäftsmodelle und Unternehmensstrukturen kontinuierlich anpassen und optimieren muss.

Der Wirtschaftsminister des Landes Sachsen-Anhalt, Jörg Felgner: „Unser Bundesland verfügt u.a. über eine wettbewerbsfähige Landwirtschaft, eine gute Verkehrsinfrastruktur und eine hervorragende Manpower von regionalen Arbeitskräften. Die Studie zeigt: Damit haben wir alle Voraussetzungen zur Schaffung von integrierten Wertschöpfungsketten, mit denen die Ernährungswirtschaft die Herausforderungen eines wachsenden und zunehmend global orientierten Marktes bestehen kann.“ Wichtig bleibt dabei jedoch der flächendeckende Ausbau des Breitbandnetzes, denn viele Chancen und Innovationen lassen sich erst im Kontext der digitalen Vernetzung und der digitalen Technologien voll ausschöpfen, so die Studie.


PDF Download:
Sachsen-Anhalt Report Jul/2016: Ernährungsindustrie - Starke Ausgangsposition für die Weiterentwicklung


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Eberhard Brezski
Fon: +49 (0) 511 361-2972


Über die NORD/LB
Die NORD/LB Norddeutsche Landesbank gehört mit einer Bilanzsumme von 182 Mrd. EUR zu den führenden deutschen Geschäftsbanken. Zu den Kerngeschäftsfeldern zählen Strukturierte Finanzierungen im Energie- und Infrastruktursektor, die Schiffs- und Flugzeugfinanzierung, das Firmenkundengeschäft, die gewerbliche Immobilienfinanzierung, das Kapitalmarktgeschäft sowie Privat-und Geschäftskunden. Die Bank hat ihren Sitz in Hannover, Braunschweig und Magdeburg sowie Niederlassungen in Düsseldorf, Hamburg, München, Schwerin und Stuttgart. Außerhalb Deutschlands ist die NORD/LB mit einer Pfandbriefbank (NORD/LB Covered Bond Bank) in Luxemburg sowie mit Niederlassungen in London, New York, Singapur und Shanghai vertreten.

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