NORD/LB mit Gewinn nach neun Monaten

Die NORD/LB Norddeutsche Landesbank hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2018 ein Ergebnis vor Steuern und Restrukturierungsaufwand von 195 Mio. Euro erzielt. Im Vorjahr war das Neunmonatsergebnis noch durch Sondererträge im Wertpapierbereich geprägt und hatte bei 436 Mio. Euro gelegen. Ein Vergleich mit den Vorjahreszahlen ist aufgrund der Einführung des neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 9 nur eingeschränkt möglich. Das Konzernergebnis nach Steuern belief sich nach den ersten neun Monaten auf 64 Mio. Euro.

  • Neunmonatsergebnis beläuft sich vor Steuern und Re­struk­turierung auf 195 Mio. Euro
  • Transformationsprogramm One Bank zeigt Wirkung: Verwaltungsaufwand sinkt um 11 Prozent
  • Konzernergebnis im Gesamtjahr 2018 voraussichtlich negativ

 

Die NORD/LB Norddeutsche Landesbank hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2018 ein Ergebnis vor Steuern und Restrukturierungsaufwand von 195 Mio. Euro erzielt. Im Vorjahr war das Neunmonatsergebnis noch durch Sondererträge im Wertpapierbereich geprägt und hatte bei 436 Mio. Euro gelegen. Ein Vergleich mit den Vorjahreszahlen ist aufgrund der Einführung des neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 9 nur eingeschränkt möglich. Das Konzernergebnis nach Steuern belief sich nach den ersten neun Monaten auf 64 Mio. Euro.

„Die geschäftliche Entwicklung war zuletzt recht erfreulich. Alle Segmente der Bank haben operativ ein positives Ergebnis vorgelegt. Dies ist ein Beleg dafür, dass unser breit aufgestelltes Geschäftsmodell trägt“, sagte Thomas Bürkle, Vorstandsvorsitzender der NORD/LB. „Die Zahlen belegen auch, dass unser Transformationsprogramm One Bank Wirkung zeigt. Wie angekündigt werden die Rückstellungen für dieses Programm aber das Jahresergebnis belasten. Auch aus diesem Grund werden wir für das Gesamtjahr 2018 voraussichtlich ein negatives Konzernergebnis ausweisen. Die Kraftanstrengungen, die wir derzeit mit der Transformation der Bank vollziehen, werden sich aber langfristig auszahlen.“

Zu dem aktuell laufenden Bieterverfahren mit potenziellen Investoren sagte Bürkle: „Die Gespräche zur Stärkung unserer Kapitalquoten gehen jetzt in eine sehr intensive Phase. Gemeinsam mit unseren Trägern werden wir eingehende Angebote externer Investoren gründlich prüfen und so bald wie möglich über das weitere Vorgehen entscheiden.“ Die NORD/LB hatte Ende August angekündigt, bei der Kapitalstärkung auch Modelle zu prüfen, die eine Beteiligung externer Investoren an der Bank vorsehen. In diesem Zusammenhang hatte sie ein Bieterverfahren mit potenziellen Investoren gestartet. Im Oktober wurde das Interessentenfeld auf einen engeren Kreis von weniger als zehn Bietern reduziert.

Beim Abbau des problembehafteten Teils ihres Schiffsfinanzierungsportfolios macht die Bank weiter große Fortschritte. Das NPL-Portfolio betrug zum 30. September 2018 noch 7,3 Mrd. Euro. Seit Ende 2016 konnte es bereits um über 2 Mrd. Euro reduziert werden. Die NORD/LB hatte angekündigt, das NPL-Portfolio bis spätestens Ende 2019 auf unter 5 Mrd. Euro abzubauen. Es zeichnet sich derzeit ab, dass dieses Ziel voraussichtlich bereits deutlich früher erreicht werden kann. Das gesamte Schiffsfinanzierungsvolumen sank von 16,9 Mrd. Euro Ende 2016 auf 10,8 Mrd. Euro per 30. September 2018.

Im Rahmen ihrer Digitalisierungsstrategie hat die NORD/LB kürzlich ein Start-up auf den Weg gebracht. Das neu gegründete Unternehmen Finpair bietet eine digitale Plattform für Schuldscheinemissionen an, das ohne arrangierende Finanzinstitute  auskommt. Finpair bietet eine bankenunabhängige Lösung und ist ausdrücklich offen für weitere Gesellschafter.

 

Gewinn- und Verlustrechnung für die ersten neun Monate 2018

Der Zinsüberschuss lag in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres bei 921 Mio. Euro (Vergleichswert für die ersten neun Monate 2017, IAS 39: 1.065 Mio. Euro). Wesentliche Ursache für den Rückgang im Vorjahresvergleich ist der Bilanzsummenabbau der vergangenen Jahre, insbesondere die deutliche Rückführung des Schiffsfinanzierungsportfolios. Allerdings kam es aufgrund der Einführung von IFRS 9 beim Zinsergebnis sowie weiteren Komponenten der Gewinn- und Verlustrechnung zu neuen Klassifizierungen und geänderten Bewertungsvorschriften, so dass der Vergleich mit den Vorjahreszahlen hier nur eingeschränkt möglich ist.

Das Risikovorsorgeergebnis, das im Vorjahr noch bei minus 666 Mio. Euro gelegen hatte, sank deutlich auf minus 147 Mio. Euro. Es zeichnet sich allerdings ab, dass es im Jahresschlussquartal noch einmal zu einer erhöhten Risikovorsorge für das Schiffsfinanzierungsportfolio kommen wird.

Der Provisionsüberschuss belief sich in den ersten neun Monaten 2018 auf 49 Mio. Euro (89 Mio. Euro). Im Vorjahresvergleich konnten die Provisionserträge im Bankengeschäft von 182 Mio. auf 195 Mio. Euro gesteigert werden. Dieser positiven Entwicklung stehen allerdings Provisionsaufwendungen für Verbriefungstransaktionen zur Kapitalquotenstärkung entgegen, die im Vorjahresvergleich spürbar angestiegen sind.

Das Fair-Value-Ergebnis (einschließlich Hedge Accounting) lag bei 95 Mio. Euro (297 Mio. Euro). Das Abgangsergebnis aus nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten, eine  im Zuge der Einführung von IFRS 9 neu gebildete Position, belief sich auf 32 Mio. Euro. Der entsprechende Vorjahreswert von 428 Mio. Euro war stark durch Sondereffekte im Wertpapiergeschäft begünstigt.

Der Verwaltungsaufwand ging im Vorjahresvergleich um 11 Prozent auf 771 Mio. Euro (865 Mio. Euro) zurück. Dies ist auch ein Erfolg des im Jahr 2017 gestarteten konzernweiten Transformationsprogramms One Bank. Das Sonstige betriebliche Ergebnis lag bei minus 8 Mio. Euro (14 Mio. Euro) und beinhaltet Aufwendungen für die Bankenabgabe in Höhe von 56 Mio. Euro. Die Aufwendungen für Restrukturierungen bzw. Reorganisation haben sich im Vorjahresvergleich nahezu verdoppelt und beliefen sich zusammen auf minus 122 Mio. Euro (minus 67 Mio. Euro). Die nach IFRS berechneten Ertragsteuern liegen bei minus 9 Mio. Euro (minus 104 Mio. Euro).

Die gesteuerte Rückführung der Bilanzsumme des NORD/LB Konzerns setzte sich auch im dritten Quartal 2018 fort. Per 30. September 2018 lag sie bei 154,8 Mrd. Euro (Jahresultimo 2017: 163,8 Mrd. Euro). Die Risikoaktiva beliefen sich auf 47,2 Mrd. Euro (46,8 Mrd. Euro).

Die harte Kernkapitalquote (CET 1 Capital Ratio) lag am 30. September 2018 bei 11,8 Prozent (Jahresultimo 2017: 12,4 Prozent, angepasster Wert). Die Gesamtkapitalquote betrug 17,6 Prozent (18,1 Prozent). Ursächlich für die unterjährigen Schwankungen in den Kapitalquoten sind Bewertungseffekte, die direkt auf das Eigenkapital wirken, sowie Veränderungen in den Risikoaktiva.

 

Ausblick für das Gesamtjahr 2018

Wie bereits im September angekündigt, wird der NORD/LB Konzern für das Gesamtjahr 2018 voraussichtlich ein negatives Jahresergebnis ausweisen. Die Höhe des erwarteten Verlustes lässt sich derzeit noch nicht verlässlich beziffern.


PDF-Download:
Datenblatt Konzernabschluss Q3 2018


Über die NORD/LB
Die NORD/LB Norddeutsche Landesbank gehört mit einer Bilanzsumme von 159 Mrd. Euro zu den führenden deutschen Geschäftsbanken. Zu den Kerngeschäftsfeldern zählen Strukturierte Finanzierungen im Energie- und Infrastruktursektor, die Schiffs- und Flugzeugfinanzierung, das Firmenkundengeschäft, die gewerbliche Immobilienfinanzierung, das Kapitalmarktgeschäft sowie Privat-und Geschäftskunden einschließlich Private Banking. Die Bank hat ihren Sitz in Hannover, Braunschweig und Magdeburg. Die NORD/LB verfügt zudem über Niederlassungen in Bremen, Oldenburg, Hamburg, Schwerin, Düsseldorf, München, und Stuttgart. Außerhalb Deutschlands ist die NORD/LB mit einer Pfandbriefbank (NORD/LB Covered Bond Bank) in Luxemburg sowie mit Niederlassungen in London, New York, Singapur und Shanghai vertreten.

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