„Der Klimawandel ist eines der zentralen Themen unserer Zeit. Aus unserer Sicht kann eine stärkere Nutzung der Wasserstoffwirtschaft einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung des Klimawandels leisten“, sagte Dr. Eberhard Brezski, Branchenexperte der NORD/LB und Autor der Studie zur Wasserstoffwirtschaft. „Gerade die Wirtschaft hier in Norddeutschland verfügt über gute Voraussetzungen, bei der stärkeren Fokussierung auf saubere Wasserstofftechnologien eine zentrale Rolle einzunehmen.“
Bis zum Jahr 2030 will die Europäische Union die Treibhausemission gegenüber 1990 um 55% reduzieren. Auch Deutschland hat dieses ambitionierte Ziel übernommen und plant darüber hinaus bis zum Jahr 2045 die vollständige Klimaneutralität. Nach Ansicht der Experten der NORD/LB sind diese Ziele nur zu erreichen, indem die Wasserstoffwirtschaft in der Zukunft sehr viel stärker in die Energiepolitik eingebettet wird als bislang.
Damit Klimaneutralität erreicht werden kann, fordern die Analysten eine Verzahnung folgender Maßnahmen:
- Ausbau Erneuerbarer Energien: Die begrenzt verfügbaren erneuerbaren Energiepotenziale müssen noch stärker genutzt werden.
- Vertiefte Etablierung einer Kreislaufwirtschaft: Durch das Recycling hochwertiger Grundstoffe können primär produzierte Grundstoffe als Input für industrielle Prozesse ersetzt werden.
- Höhere Energie- und Materialeffizienz: Über eine Verbesserung von Energie- und Materialeffizienz kann im Idealfall eine Entlastung der Energienachfrage erzielt werden.
- Ausbau der Wasserstoffwirtschaft: Erforderlich, da nicht alle Bereiche der Wirtschaft unmittelbar durch erneuerbare Energien klimaneutral gestaltet werden können.
Vor diesem Hintergrund hat die deutsche Bundesregierung bereits im vergangenen Jahr eine Wasserstoffstrategie verabschiedet. Ziel dieser Strategie sind der Aufbau und die Etablierung einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft und wettbewerbsfähiger industrieller Strukturen über alle Wertschöpfungsketten hinweg.
Bereits ein Jahr zuvor haben sich die norddeutschen Bundesländer Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein ihrerseits auf eine norddeutsche Wasserstoffstrategie geeinigt. Im Kern soll demnach bis zum Jahr 2035 eine vollständig grüne Wasserstoffwirtschaft aufgebaut werden, die sowohl auf die Angebots- als auch auf die Nachfrageseite wirkt.
„Die Etablierung einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft ist herausfordernd, aber letztlich alternativlos. Jetzt geht es darum, diesen Weg systematisch und unter Berücksichtigung der Grenzen einer Wasserstoffwirtschaft klima- und industriepolitisch zu verfolgen“, so NORD/LB-Analyst Dr. Brezski.
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Über die NORD/LB
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