Stationärer Einzelhandel kann Digitalisierung aktiv begegnen

Der stationäre Einzelhandel hat eine hohe volkswirtschaftliche Bedeutung für Mecklenburg-Vorpommern. Das geht aus einer Studie hervor, die die NORD/LB Norddeutsche Landesbank zum Handel 4.0 für das Bundesland vorgelegt hat. Die Einzelhandelsumsätze hatten 2013 einen Anteil von 13 Prozent am nominalen Bruttoinlandsprodukt BIP und lagen unterhalb des deutschen Wertes von 19,8 Prozent. Bezogen auf den privaten Konsum in Mecklenburg-Vorpommern als BIP-Verwendungskomponente hatten die Einzelhandelsumsätze 2013 einen Anteil von 18,8 Prozent. Auch dieser lag unterhalb des bundesdeutschen Wertes (35,3 Prozent). Dabei ist zu berücksichtigen, dass der private Konsum in diesem Bundesland mit einem Anteil von 69 Prozent am nominalen BIP in 2013 deutlich wichtiger war als in Deutschland (55,9 Prozent), was darauf zurückzuführen ist, dass das Land Mecklenburg-Vorpommern über eine auf Dienstleistungen ausgerichtete Wirtschaftsstruktur verfügt.

NORD/LB  legt Studie zum Handel in Mecklenburg-Vorpommern vor

Der stationäre Einzelhandel hat eine hohe volkswirtschaftliche Bedeutung für Mecklenburg-Vorpommern. Das geht aus einer Studie hervor, die die NORD/LB Norddeutsche Landesbank zum Handel 4.0 für das Bundesland vorgelegt hat. Die Einzelhandelsumsätze hatten 2013 einen Anteil von 13 Prozent am nominalen Bruttoinlandsprodukt BIP und lagen unterhalb des deutschen Wertes von 19,8 Prozent. Bezogen auf den privaten Konsum in Mecklenburg-Vorpommern als BIP-Verwendungskomponente hatten die Einzelhandelsumsätze 2013 einen Anteil von 18,8 Prozent. Auch dieser lag unterhalb des bundesdeutschen Wertes (35,3 Prozent). Dabei ist zu berücksichtigen, dass der private Konsum in diesem Bundesland mit einem Anteil von 69 Prozent am nominalen BIP in 2013 deutlich wichtiger war als in Deutschland (55,9 Prozent), was darauf zurückzuführen ist, dass das Land Mecklenburg-Vorpommern über eine auf Dienstleistungen ausgerichtete Wirtschaftsstruktur verfügt.

Aus der NORD/LB-Studie geht hervor, dass der Einzelhandel ein wichtiger Beschäftigungstreiber für das Bundesland ist. Per Juni 2015 waren im Einzelhandel (ohne Handel mit Automobilen) 44.529 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mit einer Quote von 8 Prozent kommt dem Einzelhandel in Mecklenburg-Vorpommern eine höhere Bedeutung zu als in Deutschland (7,4 Prozent). Zudem hat sich zwischen Juni 2014 und Juni 2015 die Beschäftigungssituation im Einzelhandel des Landes positiv entwickelt.

Während die Umsätze im Einzelhandel wachsen, sinkt die Anzahl der steuerpflichtigen Betriebe im Land auf 6.388 im Jahr 2013. Darin drückt sich die zunehmende Konzentration und Filialisierung im Einzelhandel sowie das Flächenwachstum in Einkaufszentren in den Randlagen der Kommunen aus. In vielen Klein- und Mittelzentren steigen die Leerstände von Einzelhandelsflächen, auch in Folge der immer wieder auftretenden Nachfolgeproblematik von inhabergeführten Geschäften.

Neben der Zentralisierung ist es vor allem die Digitalisierung, die den Einzelhandel dynamisch verändert. Der Online-Handel gehört bereits bei fast allen Sortimentsbereichen zum relevanten Einkaufsverhalten der meisten Konsumenten mit steigender Tendenz. Allerdings bedeutet dies nicht, dass die Konsumenten ausschließlich den Online-Handel nutzen. Der stationäre Handel behält seine Bedeutung, weil er den Konsumenten ein emotionaleres Einkaufserlebnis verspricht. Eine sinnvolle Ergänzung sind dabei regionale Zusammenschlüsse von Einzelhändlern über alle Sortimente hinweg in Form von Online-Plattformen (Multi-Channel-Handel).

Der Einzelhandel in Mecklenburg-Vorpommern ist daher nicht automatisch den negativen Effekten der Digitalisierung ausgesetzt, sondern kann die Chancen aktiv gestalten. Ein negativer Effekt kann aber die finanzielle und organisatorische Leistungsfähigkeit vieler kleiner Fachhändler sein, die schnell an ihre Grenzen stoßen. Dies gilt vor allem für die ländlichen Regionen in Mecklenburg-Vorpommern, die trotz einer gut ausgebauten Logistik sowohl dem Wettbewerbsdruck des Online-Handels als auch dem der Großstädte ausgesetzt sind. Vor diesem Hintergrund wäre es sinnvoll, die Schaffung von Online-Plattformen durch spezielle Förderprogramme auf Bundes- bzw. Landesebene und durch städteplanerische Maßnahmen zu unterstützen. Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist allerdings, dass auch die ländlichen Regionen über ein flächendeckendes Breitbandnetz verfügen.


PDF-Download:
Mecklenburg-Vorpommern Report Feb/2016: Handel 4.0 - Risiko oder Chance für ländliche Regionen?


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