„Wir verfeinern das Leben unserer Konsumenten mit dem richtigen Tröpfchen Sahne“

Das Traditionsunternehmen frischli ist bereits seit über einem Jahrhundert Molkereispezialist. Für seine Kunden aus Food-Service, Industrie und Handel ist frischli der führende Experte für ungekühlt haltbare Molkereiprodukte. Das Unternehmen versorgt einen Kundenstamm weltweit. Im Interview geben uns die frischli Geschäftsführer Dr. Timo Winkelmann und Kerstin Schmidt Einblicke in die Historie, das vielfältige Produktsortiment, die einzigartigen Stärken und ihre Reaktionen auf die Transformation der Molkereiwirtschaft.

Dr. Timo Winkelmann, Geschäftsführer frischli
Kerstin Schmidt, Geschäftsführerin frischli

Seit über 120 Jahren stellen Sie bereits Milchprodukte her. Können Sie uns mehr über Ihr Kerngeschäft, die Historie und die Vielfalt Ihrer Molkereiprodukte erzählen?

Dr. Timo Winkelmann: Wir sind im Kern bis heute ein Familienunternehmen, bestehend aus zunächst drei eigenständigen Unternehmen der Familien Holtorf, Schäkel und Winkelmann. Ende der 60er Jahre wurde ein Zusammenschluss beschlossen. Bis heute sind wir stark in unserer Ursprungsregion bei Hannover verwurzelt und konnten uns zu einem bedeutenden Akteur in der Molkereiwirtschaft entwickeln. In unseren vier Standorten in Deutschland beschäftigen wir rund 1.000 Mitarbeitende und erzielen einen Umsatz von 800 Millionen Euro pro Jahr. Dafür verarbeiten wir über eine Milliarde Liter Milch.

Kerstin Schmidt: Wir fokussieren uns auf die "weiße Linie", also Milch und Molkereiprodukte außer Käse. Unser Sortiment umfasst H-Milch, verschiedene Sahnesorten wie z.B. Küchensahne, saure Sahne und Kaffeesahne. Wir verfeinern das Leben unserer Konsumenten mit dem richtigen Tröpfchen! Sahne ist fest in unserer DNA verwurzelt. Dies hat bereits begonnen, als Sahne noch per Bahn bis ins Ruhrgebiet transportiert wurde. Abseits unserer Sahneprodukte bieten wir Quark, Joghurts, Desserts, süße und pikante Saucen, und sowie Milchpulver an. Insgesamt sind wir sehr breit aufgestellt und bedienen alle Absatzkanäle und Kunden – vom Lebensmitteleinzelhandel über den Food Service bis hin zu Industriekunden, mit denen wir auch Produkte co-entwickeln.

Wie heben Sie sich von anderen Molkereien ab? Was macht frischli besonders?

Dr. Timo Winkelmann: Unsere Stärke liegt in der professionellen Zusammenarbeit mit unseren Kunden aus den Bereichen Food Service, Industrie und Handelsmarken. Wir vereinen dabei den Blick auf die gesamte Wertschöpfungskette mit den individuellen Erwartungen unserer Kunden. Um dies zu gewährleisten, verfolgen wir eine hybride Strategie, die es uns ermöglicht, maßgeschneiderte Lösungen für Food Service und Industriekunden zu entwickeln, während wir gleichzeitig die Anforderungen unserer Handelsmarkenkunden an Effizienz und attraktive Preisstellungen erfüllen.

Kerstin Schmidt: Wir sind echte Spezialisten in Sachen ungekühlter Produkte. In den letzten Jahrzehnten haben wir diese Sparte enorm weiterentwickelt und perfektioniert. Gerade diese Linie bietet unseren Kunden mehr Sicherheit und geringes Risiko für die Konsumenten. Auch wenn wir größtenteils mit B2B Kunden arbeiten, fokussieren wir uns stark auf den Endkonsumenten und nutzen unser Verständnis für die zukünftigen Kundenanforderungen in der Entwicklung. Wir kennen die Markttrends und Nutzerpräferenzen. Trotz unserer Größe sind wir weiterhin sehr agil und haben nur kurze Entscheidungswege, sind aber gleichzeitig groß genug, um konzeptionell und innovativ zu arbeiten.

Welche besonderen Herausforderungen sehen Sie für die Zukunft des Molkereigeschäfts und wie geht frischli damit um? Mit welchem Angebot reagieren Sie auf die steigende Nachfrage nach pflanzlichen Milchersatzprodukten?

Dr. Timo Winkelmann: Die Transformation in der Ernährungs- und Milchwirtschaft stellt eine große Herausforderung dar. Kundenbedürfnisse verändern sich und wir wollen als Molkerei weiterhin bestehen, müssen uns aber auch an die veränderten gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungenanpassen. Das betrifft vor allem die Themen Umwelt-, Klimaschutz und Tierwohl. Hier gestalten wir aktiv mit unseren Milchlieferanten zusammen. Da kommt z.B. die CO2-Bilanzierung ins Spiel. Um das Erreichen unserer Klimaziele zu gewährleisten, haben wir erst kürzlich eine Initiative gestartet, die die CO2-Bilanzen aller Betriebe erfasst. Diese ermöglicht den Betrieben selbst und auch uns eine bessere Bewertung der Faktoren und das zielgenaue Drehen an den richtigen Stellschrauben.

Kerstin Schmidt: Wir erweitern und optimieren derzeit unser Sortiment im Food Service Bereich; unter anderem um Desserts und herzhafte Hafer-Lösungen und reagieren damit auf die steigende Nachfrage nach pflanzlichen Produkten. Außerdem entwickeln wir derzeit eigene Hafer-Drinks und auch vegane Eiscreme – hier sehen wir großes Zukunftspotenzial.

Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Ihren Hausbanken Sparkasse Nienburg und NORD/LB? Welche Vorteile ergeben sich für Sie aus der Partnerschaft?

Dr. Timo Winkelmann: Unsere Partnerschaft mit der Sparkasse Nienburg geht bis in die 60er Jahre zurück und ist klar durch unsere langjährige Zusammenarbeit und unsere guten Erfahrungen geprägt. Über die Jahre hat sich ein umfassendes Verständnis unserer Anforderungen entwickelt, sodass es für uns möglich ist, sehr effizient zusammenzuarbeiten, ohne bestimmte branchenspezifische Faktoren erklären zu müssen.

Kerstin Schmidt: Durch die Partnerschaft zwischen Sparkasse und NORD/LB haben wir Zugang zum gesamten Angebotsspektrum, angefangen bei der lokalen Kontoführung bis hin zu komplexen Finanzierungsstrukturen. Wir – und auch unsere Kolleg:innen – schätzen die gute Kommunikation. Wir haben stets das Gefühl, dass die Abstimmung zwischen allen Parteien reibungslos läuft. Die Kombination aus lokaler Nähe und professioneller Expertise ist für uns sehr wertvoll.

Was schätzen Sie an der NORD/LB als Finanzierungspartner?

Dr. Timo Winkelmann: Für uns macht das unternehmerische Denken unserer Ansprechpartner:innen bei der NORD/LB den Unterschied. Der Bereich Ernährungswirtschaft kann durch sehr gute Branchenkenntnis überzeugen, was in der Zusammenarbeit bei der Strukturierung von Finanzierungen hilft. Darüber hinaus sind sie sehr gut vernetzt und ermöglichen uns Verbindungen zu anderen Playern in der Branche. Insgesamt schätzen wir die Unterstützung bei der Umsetzung unserer Geschäftsstrategien und Innovationsprojekte.

Statement von Andrea Pellny, Firmenkundenbetreuerin der NORD/LB

„In unserer Arbeit streben wir stets langjährige Partnerschaften an, frischli ist dafür ein Paradebeispiel: Seit vielen Jahren betreuen wir sie gemeinsam mit der Sparkasse Nienburg und konnten frischli bereits über verschiedenste Meilensteine hinweg begleiten. Für uns ein Zeichen dafür, dass wir in puncto Branchenexpertise und in der Entwicklung maßgeschneiderter Finanzlösungen überzeugen können. Wir freuen uns, dass wir die nächsten Schritte mit frischli gehen können und hoffen auf weitere Jahre guter Zusammenarbeit!“

Statement von Thorsten Kammann, Direktion Firmenkunden und Immobilien der Sparkasse Nienburg

„Frischli hat sich in den vergangenen Jahren stark entwickelt und ist auf dem Weg zu einer der modernsten und leistungsstärksten Molkereien in Deutschland zu werden. Wir freuen uns, dass wir diesen Prozess in der Vergangenheit als Hausbank begleiten konnten und stets konstruktiv und verlässlich mit der Geschäftsführung und den verantwortlichen Mitarbeitenden zusammengearbeitet haben. Im Zuge des anhaltend starken Wachstums von frischli konnten wir jedoch nicht mehr als alleiniger Gesprächspartner auf Augenhöhe in allen Facetten der Unternehmensberatung zur Seite stehen. Fortführen konnten wir dies im Tandem mit unseren NORD/LB Kollegen und so weiterhin als verlässlicher Partner auftreten und die positive Geschäftsbeziehung auf breitere Schultern stellen. Für die zukünftige Ausrichtung von frischli ist die NORD/LB als Konsortialführer der nächste Schritt, den wir begrüßen und zukünftig als Konsorte unsere weitere Unterstützung zusichern.“

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