„Holzhäuser sind die Zukunft!“
Wie wollen wir in Zukunft leben? Dieser Frage stellte sich INCEPT, fester Teil der ZIEGERT Group in Berlin. Mit 35 Jahren Marktexpertise im Immobiliengeschäft hat das Unternehmen im Berliner Stadtteil Pankow „Kokoni One“ als erstes klimapositives Projekt angestoßen. INCEPT geht damit einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiges Bauen. Im Interview mit Miguel Rueda Valero, Head of Residential Development bei INCEPT, sprechen wir über die zentralen Werte und Herausforderungen des Holzbaus.
Ihre Mission ist es, die Immobilienwelt zu verändern und Mensch und Umwelt nachhaltig in Einklang zu bringen. Hier stehen vor allem die Bedürfnisse des Menschen im Mittelpunkt. Doch wie sieht dies in der Umsetzung aus?
Inspiriert von den Gartenstädten Bruno Tauts haben wir uns bei der Gestaltung von Kokoni One gefragt, wie die ideale Siedlung in unseren Augen aussehen könnte. Als zentral bildeten sich für uns die Themen nachhaltiges Bauen, Gemeinschaft und möglichst hohe Unabhängigkeit heraus, ähnlich wie die Gemeinschaftsgärten zur Selbstversorgung in den Gartenstädten. Bei Kokoni One findet dieser Ansatz in der Energieerzeugung Realisierung. Hier steht ein rundum nachhaltiges Konzept im Fokus: Holzbauweise, Photovoltaik-Dächer und eine Geothermieanlage zur Wärmeerzeugung.
Der Gemeinschaftsgedanke steht für Sie im Fokus, welche Elemente fördern die Gemeinschaft?
Bereits das Konzept der gemeinsamen Energieerzeugung fördert den Gemeinschaftsgedanken. Ähnlich wie in einem Mehrfamilienhaus mit PV-Anlage teilt man sich aber nicht nur die erwirtschaftete Energie, sondern auch die Verantwortung.
Zudem bietet die Siedlung eine Streuobstwiese und ein Gemeinschaftshaus. Wir verstehen das als eine Einladung an die Bewohner, das Leben gemeinsam zu genießen und ein echtes Miteinander zu leben. Und durch ihre offene Gestaltung strahlen auch die Gärten den Gemeinschaftsgedanken aus, daher haben wir bei der Konzipierung gänzlich auf Hecken oder Zäune zwischen den Privatgärten verzichtet. Kokoni One ist absolut passend für Menschen, die aus der Anonymität der Stadt fliehen möchten und sich nach einer nachbarschaftlichen Gemeinschaft sehnen.
Kokoni One ist ein Beweis dafür, dass klimapositives Bauen nicht unmöglich ist. Was war oder ist die größte Herausforderung bei dem Projekt?
Der Grundgedanke von Kokoni One kommt bei der Stadt Berlin sehr gut an und die Freude über ein alternatives, nachhaltiges Bauprojekt ist deutlich spürbar. Dennoch hatten wir in der Umsetzung mit den immensen Preissteigerungen bei Rohstoffen und auch den rechtlichen Voraussetzungen für unser Energiekonzept zu kämpfen. Für die Realisierung der Holzbauweise bedurfte es eines starken Partners. Hier konnten wir mit der Terhalle Holzbau GmbH, ein in Deutschland produzierendes, familiengeführtes und vor allem auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Unternehmen, für uns gewinnen.
Das Projekt umfasst 84 Doppel- und Reihenhäuser in nachhaltiger Holzbauweise entworfen und ein smartes, fossilfreies Energiekonzept. Wie funktioniert diese industrielle Vorfertigung und welche architektonischen Herausforderungen birgt sie?
Die Holzelemente werden in den Produktionshallen präzise vorgefertigt und später auf dem Gelände zusammengesetzt. Die Fertigung in den Hallen ist deutlich exakter und präziser, allein durch die gleichbleibenden Temperaturen – ein wichtiger Faktor bei einem Material wie Holz, das permanent arbeitet.
Architektonisch bietet ein Holzhaus unglaubliche Möglichkeiten. Da wir die Architektur erlebbar machen wollten, haben wir die Holzwände als gestalterisches Element genutzt. In Punkto Brand- und Schallschutz hat die Holzbauweise keinerlei Nachteile gegenüber konventionellen Häusern. Allerdings haben potenzielle Käufer zunächst verschiedene Fragen zum Material und der Langlebigkeit von Holzhäusern. Um diese zu beantworten, haben wir in der Vermarktung unserer Häuser einen deutlichen Fokus auf die Eigenschaften und Vorteile des Holzbaus gelegt. Vor Ort können sich unsere Kunden zusätzlich den Wandaufbau inklusive des geplanten Solardachs anschauen, um so ein besseres Verständnis zu erlangen.
In Französisch Buchholz schaffen Sie so ein hochmodernes Quartier für junge Familien, eine Zielgruppe, die besonders viel Wert auf Nachhaltigkeit legt. Nehmen Sie hier einen Wandel wahr bzgl. einer Priorisierung von nachhaltigen Häusern?
Dieses Thema nehmen wir bei unseren Kunden eindeutig wahr, insbesondere Energieeffizienz wird immer wichtiger. Aber auch allgemein kann man sagen, dass Nachhaltigkeit – oder ESG – auch in der Finanz- und Immobilienbranche immer wichtiger wird – dies betrifft in erster Linie die Frage, in welche Projekte man investieren will. Auch wenn der Markt durch gestiegene Zinsen und die Inflation aktuell etwas durchatmet, führen die gesamtpolitische Lage und stark gestiegenen Gaspreise dazu, dass unabhängige Versorgung zu einem Ziel wird. Hier trifft Kokoni One mit eigenständiger Energieversorgung natürlich den Zeitgeist!
Die NORD/LB ist Ihr Finanzierungspartner für dieses Projekt, sie teilen den Nachhaltigkeitsgedanken im Unternehmen. Beeinflusste dies Ihre Zusammenarbeit positiv?
Mit der NORD/LB haben wir einen Finanzierungspartner gefunden, der genauso wie wir von der Zukunft der Holzbauweise überzeugt ist. Ressourcenschonendes Bauen wird nicht nur für die Käufer, sondern auch für Investoren weiter an Priorität gewinnen. Diese Überzeugung teilen wir mit der NORD/LB und Kokoni One ist der Startschuss für weitere Kokoni-Projekte.
Statement von Kristina Ebenthal, Firmenkundenbetreuerin der NORD/LB
„Die Berliner Ziegert Group ist seit jeher inhabergeführt und verbindet ihre Neugier an neuen Technologien mit ihrer Expertise in der Immobilienbranche. Hierbei begleitet sie ihre Kunden entlang der gesamten Wertschöpfungskette einer Immobilie: Grundstückskauf, Immobilienentwicklung, Finanzierung, Vermarktung und die Verwaltung der Objekte. Das Schöne an der Zusammenarbeit ist, dass wir die gleichen Themen in den Fokus rücken. Hier stehen Digitalisierung, sowie ökologische und soziale Nachhaltigkeit im Fokus und wir freuen uns, die Gruppe bei der Realisierung des ersten klimapositiven KOKONI-Vorhabens in Holzbauweise begleiten zu dürfen.“
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